Woche vom 1. bis 7. Juni
Am Sonntag Morgen sind wir in Richtung England
gestartet. Ich war natürlich wieder einmal etwa 30 Minuten zu spät am
vereinbarten Treffpunkt, aber dort konnte man ja Kaffee trinken. Nachdem
ich auch meinen ersten intus hatte und die Motorräder vollgetankt waren,
machten sich mein Bruder und ich auf den Weg...
Das Wetter war schön, und da wir schon im 1996 an der
Nordküste von Frankreich waren, und eigentlich auf dem selben Weg da
hochgefahren sind, und schon die meisten Sehenswürdigkeiten kannten,
konnten wir ohne grössere Pausen ziemlich direkt nach Calais durchfahren.
Trotzdem sind wir aber erst am Montag, so gegen 15:00 MEZ in den Zug nach
Dover 'eingestiegen'. Der Zug war ziemlich leer, wir waren etwa im 5.
Wagon, und wir waren da die einzigen. Die Motorräder wurden in spezielle
Ständer gestellt, leider hat es in dem Zug keine zusätzlichen
Sitzgelegenheiten. Es ist irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man daran
denkt, dass es ein paar Meter weiter oben verdammt viel Wasser hat. Den
Druck von der Tiefe kriegt man nur mit, wenn's eine Veränderung gibt.
Ansonsten ist es einigermassen angenehm... In Dover angekommen kann man
dann durch den ganzen Zug nach vorne fahren, und direkt nach draussen.
England, here we are... Was auffällt ist, dass wir die einzigen
Ausländer sind, die da aus dem Zug fahren, alles andere sind Briten. Und
wenn man sich die Insel anschaut, weiss man eigentlich auch warum.
Der erste Kreisel war schon mal ein Erlebnis. Einfach
den anderen nachfahren, die wissen schon, was sie tun, manchmal... Beim
nächsten Parkplatz sind wir dann mal links raus. Wenn wir, als
Kontinentale, in England über die Strasse gehen wollen, schauen wir
meistens auf die falsche Seite. Genau das gleiche, wenn wir in eine
Strasse einbiegen. Ausserdem ist es sehr überraschend, wenn man abbiegt,
und dann kommt einem auf der eigenen Seite ein Auto entgegen.
Rechtsabbiegen ist auch nur dann sehr einfach, wenn man einem Auto
hinterher fahren kann. Sonst ist es reine Glücksache... Wir sind dann vom
Kreisel weg, und auf eine Autobahn. Hey, richtige Autobahnen haben die da.
Also, Blinker links gesetzt, auf die Linke Spur und überholen was geht...
Nach einer Weile haben wir dann einen Briten gesehen, der überholt hat,
nur, ist der auf der rechten Seite an dem Laster vorbei... Rechts...
genau, einfach auf der Seite, auf der die Leitplanke ist, da darf man
überholen - gecheckt.
In Rye, ca. 44 Kilometer Südwestlich von Dover, hat
sich dann mein CludgeCable verabschiedet. Da ich meine BMW seit nur gerade
einem halben Jahr hatte, und ich mit dem Ding noch nicht so richtig
umgehen konnte ist dann mein Bruder mit dem Ding gefahren, im 2. Gang,
einfach ohne Kupplung halt, mit dem Anlasser anfahren, und beim Anhalten,
wenn's denn mal sein muss, wird er abgewürgt. So haben wir's dann
immerhin zu einem FischereiLaden geschafft. Ein verwendbares Kabel hatte
er aber nicht, einen BMW-Händler gab's in grösserem Umkreis auch nicht.
Die ersten paar Händler hatten geschlossen, und erst in Hastings fanden
wir einen BSA-Händler, der uns innert 1 Stunde ein soches Kabel selber
gebastelt hat. Gute Arbeit, nur zu kurz war's, das Kabel. Zurück in Rye
haben wir dann mit einer LüsterKlemme und Teilen des alten Kabels ein
Brauchbares gebastelt. Und, es hat auch für den Rest der Tour gut
gehalten. Fortsetzung folgt...
|